Die Digital Preservation Coalition (DPC) veröffentlicht ihren Prospekt mit dem Programm für das kommende Jahr. Der Prospekt enthält Informationen über geplante Publikationen, Webinare, Orientierungstagungen und neue Aktivitäten sowie Ressourcen zu diversen Schwerpunktthemen rund um die digitale Bewahrung.

Grundlage des Programms bilden die bei einer Online-Mitgliederbefragung unter dem Titel „Connecting the Bits“ identifizierten Anliegen der globalen, mit der digitalen Bewahrung befassten Gemeinschaft. Das Programm soll bei der Entwicklung der Kompetenzen und Kapazitäten helfen, die zur Bewältigung der neuen Herausforderungen benötigt werden. Es ist Teil der internationalen Strategie der DPC und wird deren Mitgliedern und der breiteren Gemeinschaft weltweit angeboten.

210617.DPC.June 2017.LR.049„Unsere internationale Strategie begreift die digitale Bewahrung als globale Herausforderung, an deren Größenordnung sich die DPC ausrichten muss“, so Geschäftsführer William Kilbride.  „Wir wurden mehrfach gebeten, unser Angebot zu erweitern und allen mit der digitalen Bewahrung befassten Institutionen weltweit als Partner des Vertrauens zur Seite zu stehen. Die Ausdehnung unserer Mitgliedschaft auf internationaler Ebene kommt im Übrigen auch unseren etablierten Mitgliedern und Unterstützern zugute.“

Um den globalen Zugang zu ihrem Programm zu erleichtern, plant die DPC für dieses Jahr eine umfassende Überarbeitung ihres Bildungsangebots. Die Einführungsschulungen sollen nach Tests unter Beteiligung der Mitglieder künftig online verfügbar sein. Anstelle der üblichen Roadshows und Studierendenkonferenzen bietet die DPC an, die ganztägigen Schulungen „Getting Started in Digital Preservation“ und „Making Progress in Digital Preservation“ auf Anfrage im Haus von Mitgliedern abzuhalten. Auch Lehranstalten sind eingeladen, Vorträge der DPC vor Studierenden zu vereinbaren. Die Planung solcher Veranstaltungen hängt von den übrigen Programmverpflichtungen ab.

Dieser Ansatz ermöglicht das Angebot weiterführender Kurse wie „Email Preservation“, „Web Archiving“ und „Digital Preservation Carpentry“ sowie die Wiederholung der stark nachgefragten Schulungseinheit „Advocacy for Digital Preservation“ im Sommer 2020.

IMG 20190702 150541 LREbenfalls neu für 2019/2020 ist das „Rapid Assessment Model“ (RAM), ein Tool zur Reifegradmodellierung, mit dem Unternehmen lösungs- und strategieneutral eine schnelle Bewertung der eigenen Kapazitäten zur digitalen Bewahrung durchführen können. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können intern zur Überzeugungsarbeit oder als Beleg für einen Business Case verwendet werden, der DPC bieten sie wertvolle Einblicke in die Anforderungen der Mitglieder, anhand derer sie diese besser unterstützen und ihr Angebot effektiver ausrichten kann.

Vielfältige Arbeits- und Projektgruppen sollen Mitgliedern weiterhin Raum zur gegenseitigen Unterstützung in Spezialbereichen der digitalen Bewahrung bieten. Auf neuen Orientierungstagungen geht es um die Bewahrung gelegentlich und regelmäßig genutzter Datensätze, die Verwaltung vertraulicher Daten und die Bewahrung von 3D-Konstruktionsmodellen. Bei dem für 2020 geplanten neuen „Workflow Sharing“-Workshop können sich Mitglieder über bewährte Praktiken in den verschiedenen Zyklusphasen der digitalen Bewahrung austauschen.

Die DPC wird zwei weitere Workshops unter dem Titel „Digital Preservationists Anonymous“ durchführen. Auf diesen (DPC-intern als „Fail Club“ bezeichneten) Veranstaltungen tauschen sich Mitglieder über Fehler und Versäumnisse aus und diskutieren, welche Lehren sich aus diesen Erfahrungen ziehen und positiv umsetzen lassen. Die erste solche Veranstaltung ist für Mitglieder außerhalb Großbritanniens vorgesehen und findet parallel zur iPRES-Konferenz 2019 in Amsterdam statt.

Die vielgelesenen Technologieberichte der DPC zu aktuellen technischen Themen werden fortgeführt. Für den Herbst 2019 ist ein Bericht über die Softwarebewahrung geplant. Ein neuer Leitfaden zur Beschaffung von Leistungen und Systemen für die digitale Bewahrung soll 2020 veröffentlicht werden.

Members sliderHighlight des Jahres ist der Welttag der digitalen Bewahrung am 7. November 2019. Unter dem Motto „Gefährdetes digitales Material“ kommen hier Einzelpersonen und Institutionen aus der ganzen Welt zusammen. Mitglieder-Blogs, Publikationen und Aktivitäten werden die Bedeutung der digitalen Bewahrung und die Arbeit der mit ihr befassten Gemeinschaft veranschaulichen.

Der Beitrag der DPC ist eine Neuauflage der BitList digital gefährdeter Arten. Die BitList enthält digitale Materialien, die der Gemeinschaft zufolge am meisten gefährdet sind, sowie solche, die dank der Bemühungen zur digitalen Bewahrung relativ ungefährdet sind. Die neue Ausgabe informiert über den Status bestehender Einträge, feiert diejenigen, deren Gefährdung abgenommen hat, und lädt zu neuen Einträgen ein.

Die DPC möchte ihrer ständig wachsenden Mitgliedschaft auf der ganzen Welt ein nützliches, relevantes und zugängliches Programm bieten. Dazu sollen mehr Onlinesitzungen und -ressourcen, Aufzeichnungen und Livestreams von Orientierungstagungen und die Möglichkeit der Vernetzung per Mitglieder-Blog beitragen.

DPC-Mitglieder erhalten kostenlosen Vorzugszugang zu Veranstaltungen und Publikationen. Das Programm wird von ordentlichen Mitgliedern beaufsichtigt, die Forschungsaufträge zur Erfüllung ihrer strategischen Anforderungen vergeben. Die gemeinnützige DPC ist ein internationaler Verfechter der digitalen Bewahrung und unterstützt weltweit Mitglieder bei der Bereitstellung eines robusten und nachhaltigen Zugangs zu digitalen Inhalten und Services durch Engagement für die Gemeinschaft, gezielte Überzeugungsarbeit, Personalentwicklung, Aufbau von Kapazität, gute Praxis/Standards und Management/Kontrolle. Die Vision der DPC ist der Schutz des digitalen Erbes.


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